Leseratten lassen sich auf das Abenteuer im Kopf ein, können sich stundenlang in Büchern verlieren, fiebern mit den Protagonisten mit und sind vielleicht sogar ein wenig traurig, wenn sie ein Buch zu Ende gelesen haben.

Da es uns ein großes Anliegen ist, möglichst vielen Kindern diese Freude und Leidenschaft am Lesen näher zu bringen, haben wir uns in der Volksschule Renner-Straße zum Ziel gesetzt, immer wieder Leseräume und -zeiten abseits des regulären Unterrichts zu schaffen.

In diesem Sinn fand an allen Schultagen im Jänner das Projekt „Codewort LESEN“ statt: Von 8:00 – 8:15 Uhr wurde in der Schule gelesen. Nicht nur die Kinder, sondern auch die Lehrerinnen, die Direktorin und die Schulwarte ließen sich auf dieses Leseabenteuer ein. Gelesen wurde in Klassenlektüren oder in selbst mitgebrachten Büchern – sitzend, stehend, liegend oder in der Leseecke lümmelnd. Es war schön zu sehen, dass auf einmal überall Bücher auf den Schreibtischen lagen.

Am letzten Tag des Projekts wurde von allen Beteiligten ein Feedback zu „Codewort LESEN“ eingeholt – festgestellt werden sollte, ob und wie sich ALLE auf das Abenteuer Lesen eingelassen hatten. Hier ein paar Kommentare der Kinder:

„Ich habe mich gefreut, da ich gerne lese!“ (Phillip)

„Nach den ersten Tagen haben wir uns in der Früh einfach hingesetzt und angefangen zu lesen.“ (Valentin)

„Ich fand es toll. Wenn ich in der Früh schlecht aufgelegt war, hat mir das Lesen geholfen.“ (Noah)

„Toll war es, dass wir uns selbst einen Platz suchen durften, an dem wir lesen konnten, wie zum Beispiel in der Leseecke.“ (Julian)

„Ich fand es spannend, weil ich jeden Tag in meinem Buch – sogar in der Schule – weitergelesen habe.“ (Anisa)

„Ich hätte am liebsten den ganzen Tag gelesen.“ (Isabella)

„Die Zeit war viel zu kurz!“ (Aras)

„Cool, weil wir nicht gleich mit dem Lernen beginnen.“ (Sophie)

„Es war so ruhig – ich könnte das ganze Jahr so lesen!“ (Amelie)

„Manchmal hat unsere Lehrerin die Zeit übersehen und wir konnten länger lesen.“ (Amelie)

„Es war sehr cool, ich habe viele Bücher gelesen. Lesen ist viel cooler als Hör-CDs.“ (Mathias)

„Wenn man 15 Minuten liest, dann kommt man so richtig rein ins Lesen.“ (Romana)

„Ich fand mein Buch so spannend, ich habe es jeden Tag hin und hergeschleppt, weil ich auch daheim weiterlesen wollte.“ (Eric)

„Zu Hause gibt es Dinge, die mich ablenken, oder ich könnte etwas anderes tun.“ (Raphaela)

Die Äußerungen der Kinder machen uns stolz – vor allem in einer Zeit, in der der „Coolnessfaktor“ der guten alten Bücher normalerweise deutlich hinter dem von Tablet, PC oder Smartphone liegt. Wir freuen uns, dass wir die Kinder mit diesem Projekt zu MEHR Lesen verführt haben. Denn wir sind davon überzeugt: Wer als Kind seine Liebe zu Büchern entdeckt, wird sie auch als Erwachsener nicht verlieren.

Nachsatz: Viele Klassen werden dieses Projekt individuell fortsetzen, denn auch die Lehrerinnen sind begeistert: „Die Kinder haben von selbst begonnen ihre Bücher zur Hand zu nehmen. Nach diesem stillen Start in den Tag waren die Kinder im folgenden Unterricht viel aufmerksamer.“ (Klassenlehrerin der 3b)